Der Hahn als Wahrzeichen steht für Revolution, Freiheitskampf, Stolz und ist ein Symbol für Wachsamkeit. Warum sind die Menschen im Widerstand gegen das diktatorische Vorgehen der Machthaber und deren Gefolgsleuten eher Streithähne als zielorientiert in der gemeinsamen Sache?
Weil es eben keine gemeinsamen Ziele gibt!
Oh ja, da war doch noch was: „Wir sind gemeinsam gegen die Maßnahmen, zurück zur Normalität, … und alles wird GUT!“
Und brav werden von den Widerständlern ständig alle Schandtaten aufgezeigt und in den Kanälen verbreitet bzw. Dinge, die alle noch passieren werden, vorhergesagt – natürlich alles aus sicheren Quellen.
Was hat bisher wirklich was gebracht?
Das gemeinsame Demonstrieren hat Geschlossenheit gezeigt und die Machthaber unter Druck gesetzt – das zeigte Wirkung. Wenngleich das gesellschaftliche Dilemma damit nicht behoben werden konnte. Für die Demo-Organisatoren war der Erfolg zugleich Frust. Sobald es Teileingeständnisse der Machthaber gab, gingen die Teilnehmerzahlen zurück und es blieb der harte Kern übrig, eben die Menschen, die auch zu Beginn 2020 auf die Straße gingen und damit wenig bis keine Aufmerksamkeit bekamen.
Es wird gestritten und Gewöhnungseffekte stellen sich ein.
So nebenbei gewöhnt sich die Gesellschaft inklusive der Widerständler an den allgemeinen Wahnsinn. Es werden neue Parteien (MFG, dieBASIS, EGO, usw.), Nebengleisbewegungen und sonstige Gemeinschaften gegründet, die alle wieder dieselben alten Muster bedienen und nicht wirklich Ideen für eine realistische Systemveränderung haben. Sie haben alle keinen Plan, wie das gehen soll und stehen obendrein zueinander in Konkurrenz.
Dabei sollte das Streben nach Kooperation, und zwar mit allen Menschen in der Gesellschaft, im Vordergrund stehen. Jetzt schaffen das die Widerständler unter sich schon nicht, wie soll das dann in der gesamten Gesellschaft funktionieren?
Die MFG geht respektlos mit den eigenen Mitstreitern um, schmeißt Alexander Todor-Kostic raus, weil er offensichtlich kein Parteisoldat ist und selber denken will. Die Nebengleisgruppe rund um Konstantin Haslauer baut ein Schutzschild um ihren Anführer auf und weißt jeden in die Schranken, der Konstantins Investment-Vergangenheit hinterfragt. Im gleichen Kanal freut man sich aber hämisch darüber, dass endlich etwas Negatives zu Reiner Füllmich gefunden wurde. Eindeutig ein Maulwurf, der Füllmich! So wird einem im Widerstand nie fad und die Machthaber freuen sich, weil sich der ideenlose und verwirrte Widerstandshaufen selber aufreibt.
Welche Themen sollten im Grunde bei der Neugründung einer Organisation immer im Fokus sein?
Solange sich die Menschen in den neuen Gemeinschaften nicht ernsthaft mit dem Thema MACHT und VERTRAUEN auseinandersetzen, wird systemisch betrachtet da auch nicht wirklich etwas Neues entstehen. Ebenso braucht es Klarheit dazu, wie Entscheidungen getroffen werden sollen, wie die Gruppenintelligenz auch genutzt werden kann und Diversität Raum bekommt. Konfliktlösungskompetenzen braucht es natürlich auch. Die sogenannten Storming-Phasen können dann konstruktiv zur Weiterentwicklung genutzt werden. Das Eliminieren von Andersdenkenden, wie in den Parteien praktiziert, ist meistens ein Muster von Machtmissbrauch und fehlendem Wissen, wie es auch anders gehen könnte.
Was aber, wenn man keiner politischen Organisation mehr trauen kann?
Dann einfach weg von der negativen Energie, raus aus allen politisch orientieren Gemeinschaften, oder?
Fürs schlechte Gewissen werden schnell noch ein Aggregat, Nudeln, Wasserkanister und ein Funkgerät gekauft, mit dem Bauern in der Region hatte man auch schon ein gutes Gespräch.
Ändern wir damit das System?
Eindeutig NEIN und früher oder später geht es jedem in Österreich und allen Menschen in der sogenannten westlichen Wertegemeinschaft an den Kragen.
Jetzt machen die „wilden“ Gemeinschaften der Widerständler trotzdem Sinn, weil sie einem zumindest (sofern nicht gestritten wird) Halt und Sicherheit geben. Man ist so quasi nicht alleine auf dieser Welt.
Jeder sollte sich aber trotzdem die Fragen stellen: „Was sind meine persönlichen Motive und Ziele, wie will ich diese erreichen, welche Grenzen der Moral sollen dabei nicht überschritten werden und wie viel Energie kann und will ich dafür investieren?“
Woran merkt man es konkret, dass man in einer politischen Bewegung gut aufgehoben ist?
Ist z.B. die MFG Partei für mich die Richtige, meinen sie es ernst mit „Menschen, Freiheit, Grundrechte“?
Man muss sich einfach nachfolgende Fragen beantworten lassen:
- Wie wollt ihr das System wirklich ändern?
- Wie wollt ihr dabei die Menschen mit einbeziehen?
- Wie verbindlich wollt ihr die Anliegen der Menschen umsetzen, egal welcher Gesinnung, Hautfarbe, Herkunft, … und wo sind eure Grenzen dabei?
- Was habt ihr bereits in den eigenen Reihen dazu positiv umgesetzt?
- Wie kann ich bei euch meine Ideen und Bedürfnisse einbringen?
- Wie werden Entscheidungen intern getroffen?
- Falls die Antwort auf Frage 6 „hierarchisch“ lautet: Wie soll etwas in der Gesellschaft funktionieren (z.B. Bürgerbeteiligung), wenn es innerhalb der MFG nicht gelebt wird?
Sollten die Antworten, sofern es dazu überhaupt welche gibt, nicht stimmig, einfach verständlich und praktisch umsetzbar sein, dann Finger weg von dieser Organisation!
Fazit:
Hört auf, ideenlosen machtbesessenen Anführen, die keine Ahnung von neuen Systemen haben, hinterherzulaufen.
Informiert euch über mögliche neue Systeme – da gibt es viele sinnvolle Ansätze dazu – und unterstützt die Gemeinschaften, die sich damit ehrlich beschäftigen.
Löst euch so gut es geht von der Umklammerung des alten Systems, indem ihr regionaler und nachhaltiger zu wirken anfängt.
Ein gutes Beispiel dafür ist der Mitmach-Supermarkt in Klagenfurt.
Link zu mehr Infos dazu: https://www.mimamarkt.at/ueber-uns/
Wir müssen aufhören die alten Systeme zu bedienen und das geht nur, wenn wir es wirklich anders machen!
Welche Grundlagen müssten für eine nachhaltige Systemveränderung geschaffen werden?
Vorerst braucht es einen Bewusstseinsprozess, wo die Menschen die Möglichkeit bekommen, im praktischen Tun neue Systeme zu erleben und dabei positive Erfahrungen zu sammeln. Beim MiMaMarkt könnte man das z.B. schon mal probieren.
Es braucht eben Gemeinschaften, wo neue Entscheidungsfindungsprozesse (Soziokratie, Bürgerinitiativen, …) gelebt, die Regionalität gestärkt und gemäß der Dreigliederung das Rechtsleben, Wirtschaftsleben und Geistesleben neu geordnet werden.
Und vor allem braucht es Menschen, die das Ganze auch verstehen bzw. verstehen wollen und denen klar ist, dass wir mit den alten Mustern nur gemeinsam untergehen können!